31.08. - 01. September 2019

Da die Zweitageswanderung im Maderanertal schon in einschlägigen Zeitungen beschrieben wurde, machten wir uns voller Vorfreude auf ein abwechslungsreiches Wanderwochenende per ÖV auf nach Silenen Dägerlohn südlich von Erstfeld. Der Bus ab Flüelen war recht voll, und die Fahrt lange, so freuten wir uns umso mehr auf den ersten Höhepunkt des Wochenendes, die Fahrt mit der Openair Luftseilbahn Silenen hinauf nach Chilcherberge. Je vier Personen, die Kaffeedurstigen zuerst, konnten die 600 Höhenmeter bequem, an frischer Luft in einer Holzkiste sitzend, und mit schöner Aussicht ins Tal zurücklegen. Bei frischem Kaffee aus der Seilbahnküche machten wir uns zum Abmarsch bereit - mit kurzen Hosen, Sonnencreme und Sonnenbrillen; es war ein warmer Spätsommertag. Auf dem Höhenweg nach Golzern ging es über die Hängebrücke Schipfental, und durch schattige, alte Wälder stets leicht bergauf. Eine ausgiebige Mittagspause mit Verpflegung aus den gut gefüllten Rucksäcken genossen wir an einem schön gelegenen Rastplatz mit Bänken und Blick ins Tal und auf den gegenüberliegenden Bristen. Weiter ging es teils an Felswänden entlang, über Bergbäche an Aussichtspunkten vorbei auf einem Bergpfad nach Golzern. Die Entscheidung, Baden im Golzernsee oder Einkehr vor den letzten 600 Höhenmetern zur Hütte fiel schnell zu Gunsten von Zwetschgenkuchen und Kaffee. Die Wolken verdichteten sich schneller als erhofft so fing es bereits am Anfang des Aufstiegs an zu regnen. Kalt war es nicht, so kamen wir unter den Regensachen durchaus nochmal ins Schwitzen. Zum Glück hörte der Regen auf halber Höhe auf, so dass das letzte Stück des Weges zur mehrmals erweiterten und 2002 zuletzt renovierten Windgällenhütte angenehm zu gehen war. Nach einem Willkommenstee bezogen wir die Zimmer und legten uns trocken. Schnell verging die Zeit zum Nachtessen, welches fein und reichhaltig war, so dass auch das letzte Skiclubmitglied satt wurde.

Der Tag verabschiedete sich mit Sonne und Regenbogen, die Nacht war ruhig, und das Sonntagsfrühstück liess mit frischem Zopf und Brot keine Wünsche offen. Nun hiess es Aufbruch zur zweiten Etappe, aber nicht auf dem kürzesten Weg zurück ins Tal, sondern auf dem Höhenweg über Öfeli und Tritt mit Blick auf den Hüfifirn hinein ins wilde Maderanertal. Stets bergab, aber nicht steil, überquerten wir mehrere grosse und kleine Wasserfälle über Steine oder Brücken, stets begleitet vom Rauschen des Chärstelenbachs im Tal. Die Heidelbeeren am Wegrand und ein spätes Znüni stärkten uns bis wir die Alpwirtschaft Stössi erreichten. Die Gelegenheit selbstgemachtes Eis oder Joghurt zu testen und Alpkäse für zu Hause zu kaufen liessen wir uns selbstverständlich nicht entgehen. Zum späten Mittagessen waren wir schon im Gasthaus Legni angemeldet, zuvor mussten wir jedoch noch den Talweg am leider leeren Butzlisee und am alten Hotel Maderanertal vorbei bewältigen. Der leichte Nieselregen vermochte die Stimmung nicht zu drücken. Am Gasthaus angekommen wurden wir schon herzlich begrüsst und auf der extra für uns freigeräumten Terrasse unter dem Sonnen - bzw. Regendach platziert. Die Tische, der Garten und die Gaststube, alles war äusserst liebevoll dekoriert, die Grenze zum Kitsch gerade so noch nicht überschreitend. Wo sonst bekommt man einen so aufwendig dekorierten Wurstsalat vom Goldrandteller? Die Zeit reichte noch für Kaffee und selbstgemachten Kuchen, bevor wir noch eine halbe Stunde zur Talstation Golzern gehen mussten. Von dort ging es per Bus auf abenteuerlicher Strasse hinunter nach Amsteg und Erstfeld und per SBB bequem nach Schaffhausen.

 Ein grosser Dank gilt unserer Wanderleiterin Marianne, für die Auswahl der schönen Wanderung und der perfekten Organisation des Wochenendes.

Tobias Haag

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